Ausgewählte Neubauten der letzten Jahre
Die wichtigsten Gründe für Institutsneubauten sind Gründung eines neuen Max-Planck-Instituts, die Berufungen neuer Direktoren, spezielle neue technisch-wissenschaftliche Anforderungen in einem Forschungsgebiet oder die wissenschaftliche Neuausrichtung eines Instituts. Die Auswahl der Architekten erfolgt in der Regel über einen Wettbewerb; in der Jury sind unter anderem die Wissenschaftler als spätere Nutzer des Gebäudes, die projektbetreuenden Architekten aus der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft sowie fachkundige Architekten aus der freien Wirtschaft vertreten.
Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, Saarbrücken

Das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme in Saarbrücken zeigt sich kontrastreich als dunkler Aluminiumbaukörper in Verbindung mit transparenten Lichtbändern der Fensteranordnung und hellen Sichtbetonflächen innen. Charakteristisch ist die mäandernde Treppenführung, die alle Geschosse mittels Kommunikationszonen verbindet. Sparsam eingesetzte und industriell vorgefertigte Materialien lassen einen (Denk-)Werkstattcharakter entstehen.
Max-Planck-Institut für Hirnforschung
Aus der Forderung nach zwei getrennten, aber dennoch eng miteinander verknüpften Baukörpern für Instituts- und Funktionsgebäude entstand die Kernidee für das Max-Planck-Institut für Hirnforschung. Eine mittig angeordnete Eingangshalle bindet den Grundriss zu einem H-förmigen Gesamtensemble zusammen. Die Eingangshalle als „Center of Gravity“ stellt die funktional wichtige Verbindung zwischen Funktions- und Laborgebäude, sowie zwischen Vorplatz und Garten her. Stege, Galerien und frei eingeschobene Boxen, in denen sich gemeinschaftliche Besprechungs- und Seminarräume und ein Bistro befinden, spannen einen Raum auf für Austausch und Begegnung der Wissenschaftler. Während im Inneren der Dialog zwischen den beiden funktionellen Gebäudeteilen stattfindet, schafft die Halle nach außen hin eine unverwechselbare Identität.
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Göttingen

Der Neubau des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung auf dem Campus Nord der Universität Göttingen bringt die Grundlagenforschung über das Sonnensystem näher an den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Öffentlichkeit. Es verfügt neben vielen anderen Einrichtungen über einen großen Reinraumbereich, in dem Weltrauminstrumente zusammengebaut und getestet werden. Für die rund 250 Mitarbeiter bietet das Gebäude funktionelle und hochmoderne Büro-, Werkstatt- und Labor-Arbeitsplätze und für Besucher eine Ausstellungshalle mit Informationen und Objekten zur Weltraumforschung.
Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, Erlangen

Der Schwerpunkt der Arbeit des Erlanger Max-Planck-Instituts liegt in der Erforschung der grundlegenden physikalischen Eigenschaften des Lichts. Der Neubau dieses experimentell arbeitenden Instituts liegt in direkter Nachbarschaft zum Campus Süd der Universität Erlangen. Der Institutskomplex ist gebäudetypologisch optimiert und zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus. Das sechsgeschossige Hauptgebäude nimmt im Untergeschoss den Grossteil der schwingungs- und temperaturempfindlichen Präzisionslaboratorien auf. Er wird - konstruktiv und räumlich getrennt - ergänzt durch den eingeschossigen Reinraumbereich als Haus-im-Haus-System sowie der Werkstatt und den erschütterungserzeugenden Technikbereichen.